Rezension: Call My Agent! Staffel 3

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Die mehrfach preisgekrönte Dramedyserie Call My Agent! erzählt vom turbulenten Alltag der Schauspielagentur ASK im Herzen von Paris, die, wie in Frankreich gängig, 10 Prozent (Dix pour cent) der Schauspielergage als Honorar erhält. Agentin Andréa ist die leidenschaftliche Wilde, die zum Wohl ihrer Klienten immer mit dem Kopf durch die Wand will, nebenher fast jede Frau angebaggert hat, die nicht bei drei auf den Bäumen war, inzwischen jedoch glücklich mit ihrer Freundin Colette zusammenlebt. Der gutherzige Gabriel versinkt im Selbstmitleid, hat er doch immer noch Kummer wegen seiner verflossenen Liebe und ehemaligen Protégée, der hübschen Sängerin und Nachwuchsdarstellerin Sofia. Obwohl lediglich ein Teilhaber von ASK, fühlt sich Agent Mathias wie der eigentliche Firmenboss, denn sein Sinn fürs Geschäft ist bei ihm deutlich stärker ausgeprägt als der für die Kunst. Und Grande Dame Arlette ist mit ihrem ständigen Begleiter, Hund „Jean Gabin“, die gute Seele der Equipe. Sie hält sich zwar nie zurück mit bissigen Kommentaren, aber das Zubeißen überlässt sie gerne ihrem befellten Kompagnon. Aufopferungs- und bisweilen auch hingebungsvoll stehen den vier Agenten ihre engagierten, jedoch nicht minder durchgeknallten Assistenten zur Seite: Noémie, die nicht nur ein Faible für Schamanismus hat, sondern vor allem ihrem Chef Mathias mit Seele und bisweilen auch Leib treu ergeben ist; dann noch der ambitionierte Hervé, der mit Verve und Esprit eilfertig durch die Agenturgänge huscht und zu guter Letzt Camille, die nach ihrem Outing als uneheliche Tochter von Mathias zunächst ziemlich in der Bredouille steckte, sich aber durch Fleiß und Integrität das Vertrauen ihrer Kollegen zurückgewonnen hat… Und dann wäre auch noch der neue Agenturchef Hicham Janowski („Die Klienten sind heilig!„), der nicht gerade ein Teamplayer ist. Der despotische Geschäftsmann manipuliert seine Agenten und wendet skrupellos unfaire Methoden an, um an die besten Talente der Filmbranche zu kommen. Aber manchmal steckt auch in einer harten Schale ein weicher Kern…

Der gar nicht immer so glamouröse Arbeitsalltag der Künstleragenten besteht aus knallharten Verhandlungen, seelsorgerischer Betreuung exzentrischer Künstler, kreativer Schadensbegrenzung kleiner und größerer Katastrophen, aber auch rauschenden Partys (nach denen vermutlich „Jean Gabin“, sehr zu seinem Bedauern, der einzige ohne Kater bleibt). Trotz aller überdrehter Figuren und teilweise grotesk anmutender Situationskomik wirkt Call My Agent! dennoch sehr authentisch. Cédrich Klapisch, einer der Regisseure von Staffel 1 meinte gar: „Wir mussten doch einiges ein kleines bisschen beschönigen – denn die Realität ist meistens noch viel krasser…“

VÖ: 23.08.2019

 

Quelle / Fotos: Edel:Motion

 

 

Fazit:
Fans der Serie werden auch weiterhin auf Ihre Kosten kommen. Es steht weiterhin die feindliche Übernahme der Agentur auf dem Schirm. Auch in der dritten Staffel hat die Serie nicht an Charme und Humor verloren. . Die Story selbst hat uns gut gefallen. TOP!

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